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Kategorienbildung ist anspruchsvoll,
denn sie erfordert zum einen die Kenntnis und Einhaltung von Konventionen,
zum anderen vernetztes Denken und Assoziationsfähigkeit.
Konventionen |
Welche Kategorien sind gängig und
vertraut? - Standards - |
Vernetztes Denken |
Welche Kategorien sind im Anwendungszusammenhang
sinnvoll? - Kontext - |
Assoziationen |
Welche Kategorien (und Labels) sprechen
an? - Emotionen - |
Kategorien gliedern den Content aus Anwendersicht, d.h.
die Einteilung ist auf die jeweilige Zielgruppe und Anwendungssituation
abgestimmt.
Fatal Error: die eigene Sichtweise
Gewohnheiten, Vorwissen und Sprachgebrauch von Auftraggeber
und Konzeptor wirken sich auf die Kategorienbildung aus. Das kann fatale
Folgen haben:
"Unsere Firmenstruktur
hat sich seit Jahren bewährt:
'Kontakt' und 'Bestellannahme' gehören zu unserem 'Servicebereich'.
Und: unsere Verkaufsstelle heisst 'Ladengeschäft'." |
Nicht jede Einteilung oder Begrifflichkeit, die Produzenten
selbstverständlich erscheint, kann vom Anwender nachvollzogen werden.
Vertraute Sichtweisen müssen auf allgemeine Verständlichkeit
überprüft werden. Dabei muss am Erfahrungshintergrund der Anwender
angeknüpft werden - etwa durch die Verwendung von Standardlabels
wie 'Kontakt' und 'Shop'.
Möglichkeiten der Kategorisierung von Content
Der Einteilung in Kategorien sollte eine sachlich-objektive
Analyse des Content vorausgehen. Dabei kann es hilfreich sein, den Content
unter bestimmten Gesichtspunkten zu betrachten. In den meisten Fällen
werden sich nachfolgende Kategorisierungen anbieten:
Themenspezifische Kategorien
Magazin- und Shopangebote im Web organisieren
den Einstieg zumeist über thematische Kategorien. Die aus Printmagazinen
vertraute Gliederung ist für eine breite Zielgruppe verständlich. |
http://www.t-online.de
2001 |
Die Labels populärer Themenbereiche wie 'Business', 'Sport'
und 'Shopping' haben für die meisten Anwender inzwischen Signalcharakter.
Bei der Kategorienbildung müssen auch Schnittmengen berücksichtigt
werden, d.h. eine Information wird zwei oder mehreren Kategorien
zugeordnet, damit sie über verschiedene Zugriffswege auffindbar
ist.
Ein Beispiel für diese Form der Mehrfachverwertung von Informationen
zeigt die Einteilung von T-Online:
Hinter 'Nachrichten', 'Business' und 'Finanzen' werden z.T. identische
Informationen geboten.
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Zielgruppenspezifische Kategorien
Service- und Community-Websites müssen Besuchergruppen mit
verschiedenen Interessen bedienen. Um den jeweiligen Ansprüchen
gerecht zu werden, bieten sie oft speziell auf die Gruppen zugeschnittene
Zugangswege an. Der Content wird hierfür nach Zielgruppen unterteilt.
Zielgruppenspezifische Kategorien können sich durch Informationsgehalt,
Informationstiefe oder die Art der Aufbereitung des Content unterscheiden.
Das Beispiel Karstadt zeigt eine Unterteilung, die sich für
Corporate-Websites anbietet: Kategorien für Unternehmen (B2B)
und Privatkunden (B2C):
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http://www.karstadt-moe.de 2001 |
Ebenso können andere Zielgruppen durch eine spezifische Kategorisierung
fokussiert werden:
- Anfänger - Profis
- Stammkunden - Neueinsteiger
- Registrierte Anwender - 'Gast'
- Anbieter / Produzent - Abnehmer / Käufer
- Altersgruppe
- Regionale Gruppen
- Interessengruppen (nach Themen)
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Anwendungsspezifische Kategorien
Application Service Provider (ASP) und andere Anbieter von IuK-Serviceleistungen
im Web richten ihr Angebot auf die gewünschte Funktionalität
und das jeweilige Ausgabemedium des Nutzers aus. Für die Kategorienbildung
sind thematische Aspekte oft sekundär, zumal sich einige Inhalte
nur auf spezifischen Ausgabemedien abrufen lassen.
Altavista smart zeigt beispielhaft, wie sich IuK-technische Angebote
auf die Kategorienbildung auswirken. Der Content wird gegliedert
in Funktionen (Suche), Dienste (E-Mail), Ausgabemedium (WAP) und
auch themenspezifische Inhalte (Finance):
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http://www.altavista.de
2001 |
Weitere Beispiele für spezifische Funktionskategorien:
- Suchfunktionen
- Kontakt- u.a. interaktive Funktionen
- Informationssysteme (Lexikon, Glossar u.a.)
- Katalog- und Shopsysteme
- Multimediale Techniken (Animation, Video u.a.)
- Spezif. Anwendungen (Applications)
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Kategorisierung und Interface
Die Einteilung in Kategorien spiegelt sich im Interface der Anwendung
auf Button und anderen Navigationselementen wieder. Um dem Anwender
die Struktur des Content transparent zu machen, müssen Labels
die Kategorien klar bezeichnen.
Allerdings: Beim Labeling gelten andere Regeln als bei der Kategorisierung:
Die Einteilung in Kategorien erfolgt mit eindeutigen, präzisen
und formal korrekten Arbeitstiteln. Labels hingegen sprechen Emotionen
an - sie müssen beim Anwender wirken.
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http://www.bmw.de
2002 |
Die Umsetzung von Kategorien in Labels erfordert ein ausgefeiltes
Wording.
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