Im Multimedia-Produktionsprozess verlaufen viele Arbeitsschritte gleichzeitig.
Für die einzelnen Bereiche gelten folgende Besonderheiten:
Programmierung / Software-
entwicklung |
- Briefing in der Konzeptphase
- Consulting zum Storyboard
(Schnittstellen, Kompatibilität, Skalierbarkeit etc.)
- oft zeitintensiver Entwicklungsaufwand
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Grafik /
Screendesign |
- Briefing mit Storyboard-Fertigstellung
- enge Zusammenarbeit mit der Programmierung (z.T. aufgrund technischer
Vorgaben)
- oft zeitintensive Präsentationen und Abstimmungen mit dem
Auftraggeber
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Texterstellung / - redaktion |
- ggf. Vorarbeit: Labeling für das Storyboard
- Briefing mit Storyboard-Fertigstellung
- Textauftrag ergeht zumeist auf Grundlage erster Grafikentwürfe
(diese enthalten Vorgaben zu Textsatz, Anzahl der Zeichen etc.)
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Multimedia-Authoring und Web-Development
Der Erstellungsprozeß einer Multimediaanwendung,
d.i. die Umsetzung des Storyboard, wird als Multimedia-Authoring oder
(für reine Webanwendungen) als Web-Development bezeichnet.
Als Autorensysteme (Authoring Systems) bzw. Autorenwerkzeuge
(Authoring Tools) kommen z.B. Director (Macromedia), Authorware (Macromedia)
oder Toolbook (Asymetrix) und als Web-Editoren z.B. Dreamweaver (Macromedia)
oder Frontpage (Microsoft) zum Einsatz.
Für die Erstellung und Bearbeitung von Grafik, Bild, Video, Audio,
3D, Animation u.a. sind weitere spezielle Werkzeuge und Programme erforderlich.
Aktuelle Entwicklung:
Reines Multimedia-Authoring ist inzwischen selten.
Die Gründe liegen in der zunehmenden Komplexität der Multimediaanwendungen
und dem Einsatz moderner Internettechnologien (ASP-Angebote, Syndication
per XML, WAP-Kompatibilität uvm.). Für diese Ansprüche
reicht der Leistungsumfang von Autorensystemen und Web-Editoren oft nicht
aus.
Storyboard in der Softwareentwicklung
Der Großteil der Produktion anspruchsvoller Multimediaanwendungen
wird inzwischen in den Abteilungen Softwareentwicklung und Technik realisiert.
Programmierer, Datenbankentwickler und andere IT-Experten arbeiten mit
den Ausschnitten des Storyboard, in denen Schnittstellen spezifiziert
sind (Datenbank-Anbindung, dynamische Elemente u.a.). Technisches Personal
ist für die IuK-Infrastruktur des Systems (Hardware, Server u.a.)
verantwortlich.
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Multimedia und Informatik
Kommunikationsprobleme sind nicht selten 'vorprogrammiert',
wenn die junge Multimedia-Branche auf die etablierte Informatik
trifft:
Mit den modernen Autorenwerkzeuge z.B. ist ein
Bild per Drag & Drop an der gewünschten Stelle auf dem
Screen platziert. Programmierkenntnisse sind dafür nicht erforderlich.
Für einen Informatiker in der IuK-Abteilung hingegen gibt es
'kein Bild' - nur digitale Informationen. Er arbeitet mit dem Code
und weniger 'an der Oberfläche'.
Für ein Storyboard muss daher immer ein optimales
Zusammenspiel von grafisch-visueller Beschreibungssprache und formalisierter
Technik-Notation gefunden werden. Inhalt und Funktion eines Button
z.B. sind nicht voneinander zu trennen.
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Kommunikation und Teamwork
Ebenso wie sich Grafik und Programmierung über die
gewünschte Umsetzung einer Anwendungssequenz verständigen müssen,
sind alle Beteiligten einer Multimedia-Produktion auf einen funktionierenden
Informationsaustausch angewiesen.
Das Storyboard liefert dabei das Ausgangsmaterial für
konstruktive Kommunikation, für modellhafte Umsetzung und die Entwicklung
von Lösungswegen.
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