Praxis:
Strukturmodelle in der Praxis



1. Das Leitermodell: Zielgerichtetes Lernen

Lern-CD-ROMs und Online-Tutorials arbeiten zumeist mit einer Benutzerführung nach dem Leitermodell, da das lineare Vorgehen ein aufbauendes Lernen am besten abbildet.
Die Inhalte werden schrittweise vermittelt. Die Navigation erfolgt über ein einfaches "Weiter" bzw. ''Zurück".

Der 'Lernpfad' oder die 'Guided Tour' bietet auch unerfahrenen Anwendern Navigationssicherheit.

http://www.teia.de
2002

Optimaler Weise bieten Lernanwendungen mehrere Navigationsoptionen gleichzeitig an, damit das Lernen individuell gestaltet werden kann.

Als Ergänzung zum vorgegebenen Lernpfad sollte der Zugriff auf die Inhalte über Themen (Baumstruktur) und über Kontext (Netzwerkstruktur) möglich sein. Verbreitet sind verlinkte Inhaltsverzeichnisse und Verknüpfungen zu weiterführenden Ressourcen z.B. einem Glossar.

 

2. Das Netzwerkmodell: Vernetztes Wissen

Die Netzwerkstruktur bildet die Möglichkeiten moderner Internettechnologien ab. Dabei stoßen die meisten Websites und CD-Anwendungen bei der konsequenten Umsetzung von Hypertextformaten (immer noch) an Grenzen.
Properitäre Systeme und die Schnittstellenproblematik (Kompatibilität z.B. zu nicht webbasierten Systemen) schränken die Möglichkeit systemübergreifender Vernetzung ein.
Auch für die Oberflächengestaltung (Interface-Design) von komplexen Netzwerken gibt es bislang wenig praktikable Modelle.


http://www.sonymusic.com
2001

Im Beispiel der Sonymusic Musikdatenbank sind thematische Verknüpfungen über das Programm Think Map (www.thinkmap.com) visualisiert. Mindmap-Modelle sind ein Weg Netzstrukturen abzubilden. Von den zahlreichen Experimenten im Interface-Design hat sich allerdings bislang kein Ansatz durchgesetzt.

Im Netzwerkmodell stecken (noch) ungenutzte Potentiale für Organisation und Bereitsstellung großer Informationsmengen. Die Begriffe 'Informations- oder Knowledge-Management' stehen für den Versuch, komplex-vernetzte Systeme optimal nutzbar und für Anwender verständlich zu modellieren.

 

3. Das Baummodell: Der konventionelle Weg

Die meisten Websites organisieren den Content in einer hierarchischen Baumstruktur. Die Top-DownGlossar-Navigation entspricht dem traditionellen Weg, wie Menschen nach Zugang zu Informationen suchen.

Über Jahrhunderte und medienübergreifend haben sich hierarchische Organisationsmodelle bewährt. Anwender sind mit der Differenzierung vom Allgemeinen zum Besonderen vertraut.

 

Why? People understand hierarchies and have used them forever in family trees, scientific classification, language, and more. It´s comfortable to start at the top, at the most general level, and move down the line toward more and more specific information. If you have a large site, you can´t afford to ignore hierarchy.
(..)
No matter what navigation systems you build, you´ll need the solid foundation of the hierarchy to do it well.

 

aus: The Importance of Hierarchie,
Louis Rosenfeld and Peter Morvilled



Links:

http://webreview.com/pub/98/05/15/thing/navkit3.html
Webreview.com: The Navigation and Usability Guide
The Importance of Hierarchy: Information Architecture for the World Wide Web, Louis Rosenfeld and Peter Morville, (engl.)




 
 Ablauf- und Interaktionsstruktur Navigation 
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© Korolewski, Berlin 2002
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